JUDO setzt sich zusammen aus "JU" (Sanftheit,
Nachgeben) und "DO" (Weg, Prinzip), es bedeutet also "sanfter Weg".
Seine Wurzeln liegen in der Selbstverteidigung. Heute ist Judo ein
Wettkampfsport mit ca. 10 Millionen Anhängern weltweit.
Jigoro Kano (1860 - 1938) beschloss 1882, ein eigenes und
völlig neuartiges System zu schaffen. Ihm ging es darum, sich
vom bloßen, brutalen Zweikampf zu distanzieren.
Außerdem wollte er das Verletzungsrisiko reduzieren, indem er
gefährliche Techniken nicht in sein Judosystem aufnahm.
Dafür geht es eher darum, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu
bringen, durch eigenes Nachgeben zu siegen, Bewegungen des Gegners
für eigene Techniken zu nutzen. Judo ist
eine Kampfsportart. Sie unterstützt die Entwicklung von
körperlichen Fähigkeiten wie Bewegungsgefühl
und –koordination, Gleichgewicht, Kraft und Ausdauer, aber
auch geistigen Fähigkeiten wie Selbstdisziplin und
–beherrschung, Respekt und Konzentration.
Judo ist
für Menschen jeden Alters und Geschlechts geeignet, gleich ob
als Breiten- oder als Wettkampfsport.
Jigoro Kano gründete im Tempel Eishoji den
Kodokan, das "Haus zum
Studium des Weges". Diese berühmte Schule besteht noch heute
und wird allgemein als Zentrum des Judos in der Welt gesehen.
Judo unterscheidet sich von anderen asiatischen Kampfsportarten wie
Karate oder Taekwondo dadurch, dass es beim Judo keine
Schläge, Tritte oder Waffen bei der Ausübung des
Sports gibt. Dafür gibt es aber echten Partnerkontakt und
richtige, nicht nur angedeutete Kämpfe.
Wer diesen Sport ausübt, für den heißt es
vor allen Dingen, auf der Matte zu üben, sich bewegen und zu
lernen. Letzteres bezieht sich nicht nur auf die Techniken,
sondern vor allem auf die eigene Psyche, denn Selbstbeherrschung ist
eine der Grundeigenschaften eines erfolgreichen Judoka,
schließlich soll der Gegner durch solche erlaubten Techniken
wie Würfe, Haltegriffe, Hebel (ab U15) oder
Würgetechniken (ab U18) nicht verletzt, sondern nur zur
Aufgabe gezwungen werden.
Judo
kam Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa. 1905 eröffnete
Erich Rahn die erste deutsche Judoschule, der erste deutsche Judo-Club
wurde 15 Jahre später von Alfred Rhode in Frankfurt/Main
gegründet. in den nächsten Jahren gründeten
sich allerorts neue Vereine, die sich 1932 zum Deutschen Judoring
zusammen schlossen. 1956 fanden nach der Gründung des
Deutschen Judo Bundes (DJB) auch die ersten deutschen Meisterschaften
statt, jedoch zuerst nur für Männer. Erst ab 1970
durften Frauen teilnehmen. Heute ist Judo eine bei Frauen und
Männern gleichermaßen beliebte Sportart.