Es war ein aufregender und spannender
Nikolaustag für acht junge Judo-Löwinnen aus Lauenau,
die ihre Schule, das Gymnasium Bad Nenndorf in Uelzen beim
Landeswettbewerb Jugend trainiert für Olympia vertraten. Am
GBN wurde um 08.00 Uhr morgens unter Leitung von Oliver Pietruschke
gestartet und eine frohe Fahrt nach Uelzen verbracht. Doch in der Halle
angekommen, wurden die Mädchen ernst, gespannt und hoch
konzentriert, das diesjährige Niveau war sehr hoch, in vielen
Schulmannschaften wurden bekannte Gesichter und Kaderathleten entdeckt
und auch die Auslosung brachte Mandana Yadegari, Stina
Schäfer, Merle Wittekindt, Carina Fricke, Katinka Wittekindt,
Lisa Strietzel, Lena Ebeling und Lisa Ebeling ins Schwitzen.
Das Ziel war, ins Finale zu gelangen, da galt Sicherheit vor
Ausprobieren, eine Partie bestand aus fünf Kämpfen
bestimmter Gewichtsklassen, drei davon waren jeweils zu gewinnen. So
etablierte sich schnell eine feste Aufstellung mit den erfahrensten
Kämpferinnen: Merle Wittekindt, Katinka Wittekindt, Lena
Ebeling, Lisa Strietzel und Lisa Ebeling, die alle eine ganze
Gewichtsklasse höher starten mussten, da sonst die Mannschaft
unkomplett hätte antreten müssen. Aber dieses
Handicap verdrängte die GBN-Mannschaft schnell und starteten
mit fünf Siegen also 5:0 gegen die Mannschaft aus Bad Sachsa.
In Runde zwei traf man auf den Titelverteidiger Uelzen, die Heimvorteil
genossen. Souverän führte das GBN mit 2:0,
ließen dann aber den Ausgleich zum 2:2 zu. Nun lag die
Verantwortung auf Lisa Ebeling, die bis kurz vor Schluss gegen
Kaderathletin Scheele führte, dann eine ungerechtfertigte
Strafe hinnehmen musste, die letztendliche zur Niederlage
führte. Doch in der Trostrunde ging es spannend weiter, die
Löwinnen trafen dort auf Fürstenau und siegten klar
mit 4:1, wobei der eine Gegenpunkt auf dem Nichtantreten von Lisa
Ebeling beruhte, die sich ihre Schulter gezerrte hatte und zur Schonung
gemahnt worden war. Die nächste Begegnung gegen die sehr
starken Northeimer (zwei Mädchen der Northeimer waren schon
auf einer Bundessichtung ) brachte erst Coach Oli Piertuschke und den
mitgereisten Fans, Katrin Wittekindt, Fam. Fricke und Stefan Ebeling
einen Nervenkrieg. Denn Northeim wollte in ihrer Aufstellung so
geschickt drehen, dass sie den Sieg sicher hatten. Es bedarf der
mehrmaligen Aufforderung des Landestrainers Scheele, bis beide Seiten
verdeckt und geheim ihre Aufstellung abgaben. Und zum Schrecken der
Northeimer hatte das GBN den genialen gegnerischen Schachzug mitgemacht
und die eigene Aufstellung korrekt mitgedreht. Jetzt traf die
Nenndorfer Schülerin Katinka Wittekindt statt ihrer Schwester
Merle auf die superstarke Denise Pape, eine Begegnung, die Northeim
umgehen wollte. Die beiden Mädchen kennen sich sehr gut und
ringen oftmals gegeneinander um Gold. Es war spannend und hochwertig
und endete unentschieden. Merle Wittekindt punktete gegen ihre sehr
gute Gegnerin mit schöner Technik vorzeitig, Lena Ebeling
steuerte einen Punkt durch Haltegriffsieg bei und ihre Schwester Lisa
besiegelte die Begegnung ebenfalls mit Haltegriffsieg nach einer
sauberen Innensichel. Der Einzug ins Finale gegen Uelzen war geschafft,
die Mädchen waren alle hochmotiviert und wollten diesmal den
Sieg! Merle hatte nur noch den Zehnagel ihres großen Zehes in
der Kampffläche als die Haltegriffzeit um war und der erste
Punkt fürs GBN geschafft war. Katinka wurde arg maltretiert
von der Uelznerin und drückte sie genussvoll im Haltegriff auf
die Matte. 2:0. Lena Ebeling und Lisa Strietzel unterlagen schnell und
alles hing wieder an Lisa Ebeling, die mit schmerzender Schulter super
geschickt kämpfte, aber nach der dreiminütigen
Kampfzeit unglücklich zurücklag und den Sieg abgeben
musste. Wie im Vorjahr landete das GBN auf dem undankbaren zweiten
Platz, denn nur die Sieger fahren zum Bundesentscheid.
Stina Schäfer, die noch eine Kampfanfängerin ist,
traute sich für zwei Freundschaftskämpfe auf die
Matte und zeigte ihren beiden wesentlich höher graduierten
Gegnerinnen, wie man Gegener vorzeitig und sauber auf den
Rücken bringt. Jeweils mit einer Innensichel entschied sie
sehr sicher ihre beiden Partien und erhielt dafür einen ersten
Platz in den Freundschaftskämpfen
Die Mädchen bekamen nicht nur von Oliver Pietruschke ein
dickes Lob, sondern auch von Landestrainer Holger Scheele, der das
Geschehen beobachtet hatte . Nach kurzem Grämen war die gute
Stimmung und Laune der Truppe wieder da, die Mädchen
schädigten ihren Lehrer Oliver am Kuchenbufett und fuhren
aufgekratzt, aber sehr erschöpft um 18.00 Uhr heim. Einziger
Wunsch war nun noch: bitte jetzt keine Hausaufgaben mehr machen
müssen! Dieses Anliegen wurde von Oli Peitruschke umgehend
erfüllt.